Wenn Sie in einem Mehrfamilienhaus wohnen und eine Gasetagenheizung haben, gelten bestimmte Regelungen für den Umgang mit dem Heizungssystem, die auf die Nutzung erneuerbarer Energien abzielen. Hier eine detaillierte Erklärung der Vorgehensweise:

Situation vor Mitte 2026/2028

  • Keine sofortige Umstellungspflicht: Bis Mitte 2026 (in größeren Städten) oder Mitte 2028 (in kleineren Städten) müssen bestehende Gasetagenheizungen beim Austausch nicht zwingend auf Systeme umgestellt werden, die 65 % ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen decken. Eine Ausnahme besteht, wenn bereits eine Entscheidung zur Einrichtung eines Wärmenetzgebietes oder Wasserstoffnetzes getroffen wurde.
  • Frühere Umstellung prüfen: Aufgrund steigender CO2-Preise kann es jedoch finanziell sinnvoll sein, schon während der Übergangsphase eine Umstellung auf erneuerbare Energien zu erwägen.

Nach der Übergangsphase

  • Entscheidungsfrist für Heizungssystem: Nach dem Austausch der ersten Etagenheizung haben die Eigentümer oder die Wohnungseigentümergemeinschaft fünf Jahre Zeit, um zu entscheiden, ob sie die Wärmeversorgung zentralisieren oder weiterhin dezentral über Etagenheizungen betreiben möchten.
    • Bei Entscheidung für Zentralisierung: Es gibt acht weitere Jahre Zeit, um die zentrale Heizungsanlage zu installieren. Nach der Installation müssen alle Wohnungen innerhalb eines Jahres an die neue zentrale Heizungsanlage angeschlossen werden, einschließlich derjenigen, die in der Zwischenzeit neu mit Etagenheizungen ausgestattet wurden.
    • Bei Entscheidung für dezentrale Beibehaltung: Alle Etagenheizungen, die nach Ablauf der fünfjährigen Frist eingebaut werden, müssen mindestens 65 % ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen beziehen.

Fazit

Diese Regelungen sollen dazu beitragen, dass Mehrfamilienhäuser schrittweise auf umweltfreundlichere Heizsysteme umgestellt werden. Dabei wird den Eigentümern und Bewohnern Flexibilität geboten, um ihre individuellen Gegebenheiten und finanziellen Möglichkeiten zu berücksichtigen. Das Ziel ist, den Anteil erneuerbarer Energien in der Wärmeversorgung zu erhöhen und langfristig die CO2-Emissionen zu senken.