Wird die Energiebranche von der Regierung gut genug unterstützt? 

Große Erwartungen an die Politik

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Die Energiebranche spielt eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der Klimaziele, der Sicherung der Versorgung und der Transformation der Wirtschaft. Damit der Wandel gelingt, ist staatliche Unterstützung essenziell – sowohl finanziell als auch regulatorisch. Aber wird die Energiebranche in Deutschland 2025 wirklich gut genug gefördert? Und wo liegen noch Defizite? Eine objektive Analyse auf Basis aktueller Zahlen und Entwicklungen.

Investitionen und Förderprogramme: Umfangreich, aber komplex

Die Bundesregierung stellt enorme Summen für die Transformation des Energiesektors bereit:

Für den Zeitraum 2024 bis 2028 sind laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) über 211 Mrd. € für Klima- und Transformationsprojekte eingeplant.

Davon fließen:

26%

ca. 56 Mrd. € in den Ausbau erneuerbarer Energien

14%

30 Mrd. € in die Förderung von Wasserstofftechnologien

12%

25 Mrd. € in die energetische Gebäudesanierung

Zusätzlich existieren spezifische Programme wie:

  • Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG)
  • Programme zur Beschleunigung von Netzausbau und Speichertechnologien
  • Wasserstoffstrategie Deutschland

Die finanzielle Unterstützung ist auf hohem Niveau. Problematisch bleibt jedoch die Komplexität vieler Antragsverfahren, die insbesondere kleinere Unternehmen abschreckt.

Bürokratie und Genehmigungsverfahren: Eine der größten Hürden

Ein immer wieder genanntes Problem ist die überbordende Bürokratie:

Um dem entgegenzuwirken, wurde 2024 das „Planungsbeschleunigungsgesetz“ verabschiedet. Erste Erfolge sind sichtbar: Bei Photovoltaikanlagen auf Gewerbedächern haben sich die Genehmigungszeiten bereits um 30 % verkürzt.

Die Regierung hat erkannt, dass Finanzierung allein nicht reicht – Prozesse werden entschlackt, aber es bleibt ein erheblicher Nachholbedarf.

Energiemarktregulierung: Preisbremsen und Marktanreize

Seit 2022 existieren staatliche Instrumente zur Begrenzung von Energiepreisen (z. B. Strom- und Gaspreisbremsen). Diese Maßnahmen sollten die Energiebranche stabilisieren und Verbraucher entlasten.

Aktuelle Bewertung 2025:

Kurzfristig waren Preisbremsen erfolgreich. Langfristig ist aber eine Rückkehr zu marktbasierten Preisen notwendig, um Innovationen zu fördern.

Wasserstoffwirtschaft: Fortschritt ja, aber nicht schnell genug

Die Bundesregierung hat Wasserstoff als „Schlüsseltechnologie der Energiewende“ ausgerufen und unterstützt den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft mit Milliardenbeträgen.

Aktuelle Lage:

  • Bis 2025 wurden über 62 Wasserstoffprojekte in Deutschland gefördert, unter anderem durch die Initiative „IPCEI Wasserstoff“.
  • Gleichzeitig beklagen Branchenverbände, dass der notwendige Aufbau der Transportinfrastruktur (Pipeline-Netz) zu langsam vorankommt.

Deutschland investiert stark, aber ein schnellerer Aufbau der Infrastruktur ist entscheidend, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.

Gute Unterstützung – aber Luft nach oben

Objektiv betrachtet, unterstützt die Bundesregierung die Energiebranche 2025 in finanzieller und regulatorischer Hinsicht stärker als je zuvor. Dennoch bestehen erhebliche Herausforderungen:

 

Zusammenfassung

Die Energiebranche erhält umfangreiche Unterstützung, die Basis für Erfolg legt. Dennoch müssen Bürokratieabbau, Marktorientierung und Infrastrukturmaßnahmen weiter entschlossen vorangetrieben werden, damit Deutschland seine Klimaziele und seine Energiewendeziele auch tatsächlich erreichen kann.


Quellenübersicht:

  • BMWK – Energiepolitik Deutschlands
  • Bundesnetzagentur – Energiemarktbericht 2025
  • Bundesregierung – Windenergie-Beschleunigung
  • BMBF – Nationale Wasserstoffstrategie
  • BDEW – Stellungnahme zur Energiebranche 2025