Energieaudit nach DIN EN 16247-1

 

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Ein Energieaudit nach DIN EN 16247-1 ist ein systematischer Prozess, der den Energieeinsatz und -verbrauch eines Unternehmens analysiert, um Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz zu identifizieren. Dieses Audit dient als Grundlage für fundierte Entscheidungen zur Optimierung des Energieverbrauchs und zur Senkung der Betriebskosten.

Energieaudit

Energieaudit für Unternehmen: Wer ist verpflichtet?

In Deutschland sind gemäß dem Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) alle Unternehmen, die nicht als kleine oder mittlere Unternehmen (KMU) gelten, verpflichtet, regelmäßig ein Energieaudit durchzuführen. Ein KMU definiert sich nach der Empfehlung 2003/361/EG der Europäischen Kommission als Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanzsumme von maximal 43 Millionen Euro. Unternehmen, die diese Kriterien überschreiten, müssen alle vier Jahre ein Energieaudit nach DIN EN 16247-1 durchführen. Diese Verpflichtung zielt darauf ab, den Energieverbrauch in großen Unternehmen zu senken und somit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Was ist ein Energieaudit?

Ein Energieaudit ist eine detaillierte Untersuchung des Energieverbrauchs eines Unternehmens. Es umfasst die systematische Inspektion und Analyse des Energieeinsatzes und -verbrauchs von Anlagen, Gebäuden, Systemen oder Organisationen. Ziel ist es, Energieflüsse zu identifizieren und Potenziale für Energieeffizienzverbesserungen aufzuzeigen. Das Energieaudit nach DIN EN 16247-1 legt dabei die allgemeinen Anforderungen und den Ablauf fest, um eine hohe Qualität und Vergleichbarkeit der Audits sicherzustellen.

Wie oft muss ein Energieaudit durchgeführt werden?

Unternehmen, die zur Durchführung eines Energieaudits verpflichtet sind, müssen dieses alle vier Jahre wiederholen. Der regelmäßige Turnus gewährleistet, dass kontinuierlich nach Optimierungspotenzialen gesucht wird und neue technologische Entwicklungen sowie veränderte Betriebsbedingungen berücksichtigt werden. Durch diese regelmäßige Überprüfung können Unternehmen sicherstellen, dass sie stets energieeffizient arbeiten und von möglichen Kosteneinsparungen profitieren.

Wann sollte ein Energieaudit durchgeführt werden?

Für Unternehmen, die der Auditpflicht unterliegen, ist der Zeitpunkt des ersten Audits entscheidend. Spätestens vier Jahre nach dem ersten abgeschlossenen Energieaudit muss das nächste Audit durchgeführt werden. Es empfiehlt sich jedoch, das Energieaudit frühzeitig zu planen, um ausreichend Zeit für die Umsetzung identifizierter Maßnahmen zu haben und mögliche Engpässe bei der Verfügbarkeit qualifizierter Auditoren zu vermeiden. Zudem können Unternehmen von Förderprogrammen profitieren, wenn sie proaktiv Energieaudits durchführen und die empfohlenen Maßnahmen umsetzen.

Anzahl der durchgeführten Energieaudits im Jahr 2024

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland zahlreiche Energieaudits durchgeführt. Die genaue Zahl ist noch nicht bekannt, aber ein kontinuierlicher Anstieg ist sicher. Laut einer empirischen Untersuchung des Marktes für Energiedienstleistungen, Energieaudits und andere Energieeffizienzmaßnahmen im Jahr 2023, veröffentlicht von der Bundesstelle für Energieeffizienz (BfEE), standen in Deutschland rund 3.100 Energieberater für die Durchführung von Energieaudits zur Verfügung. Diese Zahl verdeutlicht die wachsende Bedeutung von Energieaudits und das steigende Interesse von Unternehmen an Energieeffizienzmaßnahmen.

Fazit

Ein Energieaudit nach DIN EN 16247-1 ist ein essenzielles Instrument für Unternehmen, um ihren Energieverbrauch zu analysieren und Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz zu identifizieren. Für große Unternehmen ist die regelmäßige Durchführung eines Energieaudits gesetzlich vorgeschrieben, während kleine und mittlere Unternehmen freiwillig von den Vorteilen profitieren können. Durch die Implementierung der empfohlenen Maßnahmen können Unternehmen nicht nur ihre Energiekosten senken, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten.