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Deutschland ist Europameister – zumindest beim Strompreis

Eigentlich sollte es ein glücklicher Moment sein, wenn Deutschland Europameister geworden ist. Allerdings ist der Anlass alles andere als erfreulich: Nachdem wir 2019 den ersten Platz bei den höchsten Strompreisen (SP) in Europa vor Dänemark übernommen haben, hat sich dieser Trend im Jahr 2020 bestätigt. Vermutlich wird es in den nächsten Jahren so weiter gehen, wenn sich an den bisherigen Strukturen nichts ändert.

Die Suche nach den Gründen finden sich in umfangreichen Steuern, Abgaben und Umlagen (z. B. EEG-Umlage, Netzentgelte, Offshore-Zulage), die mit der Stromrechnung erhoben werden. So werden in Deutschland (D.) die Kosten für den Umbau der Energiewende auf den Bundesbürger umgelegt. In vielen anderen Ländern wird die Förderung der erneuerbaren Energie durch den Bundeshaushalt bestritten.

Gibt es einen finanziellen Hoffnungsschimmer am Energiehorizont? – Wenn die überfällige Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) sich an den Bedürfnissen des Verbrauchers orientieren würde, wäre schon einiges getan. Zwar steigen die Kosten für Erneuerbare Energien, Energiemanagement und Netzausbau in nächster Zeit, doch könnten diese aus alternativen Möglichkeiten wie Differenzverträge gespeist werden. Dieses Anliegen hat die Energiewirtschaft schon seit vielen Jahren.

Der steigende Preis für CO2 verstärkt den Missmut in der deutschen Bevölkerung, wenn auch noch die SP weiter ansteigen. Die Bundesregierung diskutiert bereits Ausnahmeregelungen für die Wirtschaft. Der/Die Verbraucher*innen muss/müssen sich damit abfinden, dass er auf den höheren Aufwendungen sitzen bleibt. Dabei fordern Experten*innen, Energieberater*innen und Verbraucherschützer*innen schon länger, dass die Haushalte entlastet werden.

Nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes zahlte ein Ein-Personen-Haushalt bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 1200 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr 2019 noch 33,5 Cent pro kWh und 2020 schon 34,2 Cent pro kWh. Im europäischen Vergleich sind das Höchstwerte. Auch Familien mussten tiefer in die Tasche greifen. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 3500 kWh pro Jahr kamen etwa 30,4 Cent pro kWh zusammen.

Verblüffenderweise sind allerdings die SP im europäischen Durchschnitt im Jahr 2020 um 0,53 Cent auf 22,47 Cent pro kWh und innerhalb der Europäischen Union um 0,51 Cent auf 21,26 Cent gefallen.

Um sich die Kostendimensionen mal vor Augen zu führen: Seit der Jahrtausendwende hat sich der Strompreis in D. mehr als verdoppelt. Der Anteil an Steuern, Abgaben und Umlagen machen ca. zwei Drittel des gesamten SP aus. Im durchschnittlichen Vergleich zu allen Ländern der Welt ist der Strom in D. 160 Prozent teurer. Nehmen wir die Kaufkraft eines durchschnittlichen Deutschen hinzu, liegt D. auf Platz 16 von 135 untersuchten Staaten. Unter den G20-Staaten liegt D. damit an der Spitze.

Strompreise werden steigen

Führende Energieexperten beobachten im ersten Halbjahr 2021 einen unaufhaltsamen Anstieg der Energie- bzw. Strompreise. Die CO2-Zertifizierung, die Kohle- und Gaskraftwerke finanziell stemmen müssen, wirken sich unmittelbar auf die Regeneration der wirtschaftlichen Lage in Europa aus. Diese Mehrkosten machen sich dann bei den SP bemerkbar, weil 40 Prozent des Stroms immer noch aus konservativen (fossilen) Energiequellen gewonnen wird.

Das Paradoxe an der zunehmenden Entwicklung zu mehr Elektrifizierung (z. B. Verkehr und Wärmeerzeugung) ist der unbändige Mehrbedarf an Strom im Rahmen einer vermeintlich produktiven Klimaschutzpolitik.

Die Stromsteuer galt lange Zeit als sinnvolle „Erziehungsmaßnahme“, um den/die Verbraucher*innen zum Stromsparen zu animieren. Wenn man sich die Zusammensetzung eines SP mal genauer anschaut, also Strompreis pro kWh, Abgaben (u. a. Netzentgelt (7,8 Cent im Durchschnitt), Steuern (u. a. Stromsteuer (2,05 Cent), Umlagen (EEG-Umlage bei 6,5 Cent pro kWh), dann vergeht einem schon aus psychologischen Gründen die Lust am Stromsparen.

Energieberater und Experten fordern deshalb die Streichung von Stromgebühren, die den/die Verbraucher*innen zusätzlich belasten. Auch eine Anpassung der Stromsteuer an die Mindestanforderungen der EU und die (höhere) Finanzierung von Abgaben, Steuern und Umlagen über den Staatshaushalt würden einiges bewirken.

Die Anwendung dieser Maßnahmen würden den Durchschnittshaushalt in D. um fast 175 Euro erleichtern. Entsprechende EU-Regelungen machen es möglich, dass energieintensive Betriebe weniger Abgaben zahlen müssen und die Stromsteuer auf fast null reduziert werden kann.

Kritik an der Bundesregierung

Mitglieder der oppositionellen Parteien bemängeln schon seit einiger Zeit, dass konstruktive Diskussionen über Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen im Sande verlaufen. Bürokratie und die fehlende Bereitschaft einer nachhaltigen Veränderung bremsen eine positive Entwicklung in der Energiepolitik aus.

Private Haushalte übernehmen im Jahr sechs bis acht Milliarden Euro der Energiekonzerne, die in Europa tatsächlich niedrige Preise anbieten. Eine Umlage der Energiekosten über den Bundeshaushalt und die Beteiligung von Energiekonzernen, die sich ausschließlich an Subventionen bereichern, würden Verbraucher*innen stärken.

Aus den bisherigen Überlegungen entstand bei der Bundesregierung die Idee, ein Klimaschutz-Sofortprogramm unter der Leitung des Bundesfinanzministeriums zu Beginn des Jahres 2022 auszuarbeiten. Ziel ist die Reformierung von Steuern, Umlagen und Abgaben im Energiesektor.

Heutige Unternehmen müssen aus den besagten Gründen energieeffizient und kostengünstig agieren. Um dem steigenden Kostendruck standzuhalten, ist es von enormer Bedeutung die Energiekosten nachhaltig und zukunftsorientiert zu senken. Da heißt es, ein verlässliches Netzwerk aus Partnern, Energieversorgern und Stadtwerken aufzubauen, mögliche staatliche Förderungen in Anspruch zu nehmen und Energieberater*innen und Experten an seiner Seite zu haben.

Die Green Aktiv GmbH aus München hat sich auf die Optimierung der Energiekosten von kleinen und mittleren Unternehmen spezialisiert. Wenn Sie Energiekosten sparen möchten, können Sie gerne einen Termin buchen.

Green Aktiv GmbH
Barthstraße 26
80339 München

Als unabhängiger und überregional tätiger Energieexperte unterstützen wir Unternehmen und Privatpersonen aktiv bei der nachhaltigen Reduzierung Ihrer Energiekosten als verlässlicher Partner. Getreu unserem Motto weniger Energie verbrauchen und aktiv Energiekosten senken begleiten wir unserer Kunden auf dem Weg in eine effiziente und nachhaltige Energiezukunft.

Fazit: D. hat sich den Titel des Europameisters des höchsten SP seit 2019 gesichert. Leider steigen dank Steuern, Umlagen und Abgaben die SP in D. weiter an. Energieexperten schlagen die Förderung Erneuerbarer Energien über den Preis von CO2 zu finanzieren und eine Reformierung des Energiesystems.

Verbraucher*innen und Unternehmer*innen müssen sich also dringend mit der Zusammensetzung des SP und den daraus abgeleiteten Möglichkeiten, Aufwendungen gerecht und sinnvoll zu managen. Die Verantwortung für die Energieressourcen und klimatischen Bedingungen der Erde gehen Hand in Hand mit den entstehenden Ausgaben für jeden Einzelnen von uns.