Ausbau der Erneuerbaren Energien:

Deutschland auf Kurs?

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Deutschland verfolgt ambitionierte Ziele beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Spätestens seit dem Beschluss zum Atomausstieg und der verschärften Klimaziele der Bundesregierung gilt: Die Energiewende ist eine der größten Transformationen in der Geschichte der Bundesrepublik. Doch wie gut ist Deutschland wirklich unterwegs?


Sind wir auf Kurs – oder droht ein böses Erwachen?

Die Ziele der Energiewende

Bis 2030 sollen laut dem novellierten Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mindestens 80 % des Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen stammen. Bis 2045 strebt Deutschland Klimaneutralität an. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung soll idealerweise bis 2030 abgeschlossen sein – ein Kraftakt für Wirtschaft, Netzbetreiber und Politik.
Was ist eure Meinung dazu: Schafft Deutschland die Klimaneutralität bis 2045?

Status Quo: Wo stehen wir aktuell?

Im Jahr 2024 betrug der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch rund 52 %. Windkraft war mit über 125 Terawattstunden (TWh) der wichtigste Pfeiler, gefolgt von Photovoltaik (ca. 60 TWh), Biomasse und Wasserkraft.

Positive Entwicklungen:

Herausforderungen:

Die wichtigsten Stellschrauben für den Erfolg

a) Solare Revolution auf Dächern und Feldern

Mit dem Solarpaket I und II will die Bundesregierung vor allem den Ausbau von Dach- und Freiflächenanlagen vereinfachen. Mieterstrommodelle, Balkon-PV-Anlagen und digitale Netzanschlüsse werden gefördert.

Ziel bis 2030: über 215 GW installierte PV-Leistung – das bedeutet mehr als eine Verdopplung im Vergleich zu heute.

b) Windenergie: Tempo beim Repowering

Viele Windkraftanlagen der ersten Generation laufen aus der EEG-Vergütung. Das sogenannte Repowering – der Ersatz durch leistungsstärkere Anlagen – ist essenziell. Gleichzeitig soll durch Flächenvorgaben auf Länderebene (2 %-Ziel) die Akzeptanz und Planungssicherheit steigen.

c) Netzinfrastruktur & Speicher

Stromtrassen wie SuedLink und SuedOstLink sind entscheidend, um Windstrom aus dem Norden in die Verbrauchszentren im Süden zu transportieren. Parallel muss in dezentrale Speicherlösungen, z. B. Batteriespeicher oder Power-to-Gas, investiert werden.

Bürgerbeteiligung & Akzeptanz

Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist ein zentraler Erfolgsfaktor. Bürgerenergiegesellschaften, Genossenschaftsmodelle oder Beteiligungsangebote für Anwohnende stärken das Vertrauen und die Identifikation mit der Energiewende.

Fazit: Die Energiewende ist kein Sprint, sondern ein Marathon mit Zwischenspurts. Deutschland hat die Weichen gestellt, aber ob wir „auf Kurs“ sind, hängt maßgeblich von politischer Entschlossenheit, technologischer Innovationskraft und gesellschaftlicher Mitwirkung ab.

Quellen und weiterführende Informationen